Schulte Strathaus, Ernst

Ausbildung zum Buchhändler im Alter von 16 Jahren.

Schulte Strathaus war im Münchner Antiquitätenhandel sehr angesehen.

Rudolf Heß veranlasste trotz Mitgliedersperre die Aufnahme von Schulte Strathaus in die NSDAP. Seine Mitgliedsnummer lautete 2.021.822.

Joseph Goebbels berief Schulte Strathaus zuerst in den Präsidialrat und Kultursenat der Reichskulturkammer und beförderte ihn kurz darauf zum Reichsamtsleiter für Kunst- und Kulturfragen.

In seiner Funktion als Reichsamtsleiter hatte Schulte Strathaus ca. 200 Gemälde und Aquarelle vorwiegend von Rudolf von Alt und Ferdinand Georg Waldmüller angekauft bzw. "beschlagnahmt". Diese Aktion wird als sog. "Alt-Aktion" bezeichnet. Ebenso war er in Enteignungsprozesse wie den Fall Bloch-Bauer verwickelt.

Einsatz für den Erhalt der Grenzwissenschaften, besonders der wissenschaftlichen Astrologie und der Anthroposophie, sowie für die Erhaltung der Walddorfschulen.

Moriz von Kuffner verkaufte im Zuge der sog. "Alt-Aktion" Ernst Schulte Strathaus sieben Aquarelle aus seiner Sammlung.

Auf Befehl von Adolf Hitler wurde Schulte Strathaus ins Gestapo-Gefängnis im Wittelsbacher Palais in München verbracht und aus der Partei ausgeschlossen, weil er Rudolf Heß bzgl. seiner Friedensschließung mit der britischen Regierung "astrologisch beraten habe". Kurz darauf wurde er im Gestapo-Gefängnis Prinz Albrechtstr. 8 in Berlin inhaftiert.

Haft im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen.

Ernst Schulte Strathaus wurde zunächst als "Entlasteter" von der Hauptkammer München eingestuft. Das Urteil wurde aufgrund der siebenjährigen Reichsamtsleitertätigkeit angefochten, das Verfahren jedoch später eingestellt.