Sammlung Baldur und Henriette von Schirach

Gründung der Sammlung durch Baldur und Henriette von Schirach. Ein Großteil der Sammlung waren vermutlich Erbstücke bzw. stammten aus Familienbesitz.

Die Sammlung wurde mit Erwerbungen aus Wien und den besetzten Gebieten ergänzt, z. B. mit dem aus der Sammlung von Max Mandl-Maldenau in Wien stammenden Gemälde (Schule des Jacob Jordaens, Bohnenkönig).

Das Inventar von Schloss Aspenstein, darunter ca. 4.320 Bücher, unterlag nach dem 8. Mai 1945 dem Vermögensentzug und gelangte in den Münchner Central Collecting Point.

Ca. 12.000 Bücher wurden aus Schloss Aspenstein beschlagnahmt. Bücher nationalsozialistischen Inhalts wurden von den US-Truppen konfisziert und nach Washington überführt. Der Rest der beschlagnahmten Sammlungsstücke, angeblich kunsthistorische Literatur und Erstausgaben, wurde an das Zentralinstitut für Kunstgeschichte gegeben.

Der Treuhänder Josef Kainzmaier berichtete von mehrmaligen Einbrüchen im Anwesen, bei dem u. a. Nachbarn angeben, dass sie Bücher aus der Bibliothek von den Amerikanern erhielten.

Aus der Dienstvilla an der Hohen Warte in Wien stammten mindestens neun Kunstwerke aus den besetzten Gebieten und aus beschlagnahmten Wiener Sammlungen. Der Verbleib der Objekte in Wien ist teilweise ungewiss.

Insgesamt konnten 132 Kunstgegenstände im Besitz der Schirachs dokumentiert werden, die sich zwischen 1933 und 1945 im Besitz der von Schirachs befanden, darunter auch solche, die wieder verkauft wurden. Darunter gab es 58 Objekte mit unbekanntem Erwerbungs- oder Herkunftskontext, 74 Objekte aus den besetzten Niederlanden, 12 aus Deutschland, acht aus Frankreich und elf aus beschlagnahmten Wiener Sammlungen.

Das Gemälde (Lucas Cranach, Madonna mit Kind) hing nach Aussage Baldur von Schirachs in seinem Wiener Dienstsitz, Hohe Warte 52.