Sammlung Carl und Clara Melchior
Grunddaten
Die sehr vermögende Clara Melchior lebte mit ihrem Bruder, dem Bankier und Wirtschaftsexperten Carl Melchior, gemeinsam in einem Haus in der Heimhuderstraße 55 in Hamburg. Beide sammelten Kunst. Die beiden Sammlungen und ihre jeweilige Sammlungsgenese sind bislang nur bruchstückhaft überliefert.
Die Sammlung Carl Melchiors umfasste Werke von Courbet (Landschaft), Gauguin (Garten), Monet (Landschaft), Rée (Verkündigung) sowie von Haller, Kolbe, Nolde und Radziwill.
Als Carl Melchior 1933 starb, erbte seine Witwe, Marie de Molènes, seine Sammlung und zog 1934 mit ihrem Sohn nach Paris. Auch Clara Melchior bekam eine größere Anzahl von Werken.
Clara Melchiors Kunstsammlung enthielt neben einem wertvollen Biedermeier-Hausrat und Familiensilber, Gemälde sowie ein Aquarell (Rée, Häuser in Positano), Pastelle, Radierungen, einen Teppich nach dem Entwurf von Rudolf Alexander Schröder und zwei Plastiken (darunter eine gotische Madonna). Zu den Gemälden zählten u. a. Werke von Achenbach (An der Mole, 1890), Diaz (Die Holzleserin, 1866), Corinth (Am Walchensee, 1919), Trübner (Rosen), Gauguin (Landschaft mit Obstbäumen), Herbst (Kuhherde), Nolde (Torpedoboot auf stürmischer See), zwei Elbansichten von Louis Gurlitt und Familienbilder. Die Werke Trübners, Gauguins, Herbsts, Noldes, Achenbachs und Rées stammten aus dem Nachlass Carl Melchiors. Clara Melchior konnte nur einen Teil ihrer Sammlung mitnehmen, als sie im Juni 1939 ins dänische Charlottenlund emigrierte. (Luckhardt 2001: S. 234, 257; Bruhns 2001: S. 246-248)
Sammlungsgeschichte
Carl und Clara Melchior lebten gemeinsam in einem Haus der Heimhuderstraße 55 in Hamburg und sammelten Kunst.
Carl Melchior entlieh aus seiner Sammlung Werke für die Leihausstellung aus Hamburgischem Privatbesitz in der Hamburger Kunsthalle.
Carl Melchior entlieh aus seiner Sammlung Werke für die Ausstellung Kunst der letzten 30 Jahre aus Hamburger Privatbesitz.
Als Carl Melchior 1933 starb, erbte seine Witwe, Marie de Molènes, seine Sammlung. Auch Clara Melchior bekam eine größere Anzahl von Werken.
1938/1939 erhielten die in seit Mitte der 1930er Jahre in den Niederlanden lebenden Kinder des anderen Bruders von Carl und Claral Melchior, George Melchior, Ruth und Carlo vermutlich durch eine Schenkung Clara Melchiors einige Werke aus dem Nachlass ihres Onkels.
Clara Melchior konnte nur die durch den Zoll beauftragten Sachverständigen Karl Heumann gering taxierten Kunstwerke mitnehmen, als sie im Juni 1939 ins dänische Charlottenlund emigrierte. Sechs Gemälde und eine Skulptur waren zuvor konfisziert worden.
Die nach der Emigration Clara Melchiors in Hamburg verbliebenen, hoch taxierten Werke (die Gemälde Achenbachs, Diaz‘, Corinths, Trübners, Gauguins und Herbsts sowie die gotische Madonnenskulptur) wurden 1943 durch Karl Heumann versteigert. Der Erlös der Auktion wurde an die Oberfinanzkasse abgeführt.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Besitzer, EigentümerWeitere InformationsquelleS. 2342001
- Besitzer, EigentümerWeitere InformationsquelleS. 2462001
- Verweist auf(Im Aargauer Kunsthaus wird ein Gemälde von Gauguin (Landschaft mit Obstbäumen) aufbewahrt, das sich bis 1939 in der Sammlung Clara Melchior befand.)Weitere InformationsquelleS. 2482001
Weitere Informationen und Quellen
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in
- literarischer Bezug
- Wird angeführt in