Offene Daten für eine bessere Provenienzforschung

Proveana ist die Forschungsdatenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Sie stellt insbesondere Ergebnisse der vom Zentrum geförderten Forschungsprojekte dar. Ziel ist es, Provenienzforschung durch die Dokumentation historischer Informationen zu unterstützen, dadurch transparenter zu gestalten und zur Lösung ungeklärter Fälle beizutragen. Proveana umfasst vier Forschungskontexte: NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut („NS-Raubgut“), kriegsbedingt verlagertes Kulturgut („Kriegsverluste“), Kulturgutentziehungen in Sowjetischer Besatzungszone und DDR sowie Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Die Datenbank erlaubt die Suche nach Personen, Körperschaften, Ereignissen, Sammlungen, Provenienzmerkmalen, Objekten und weiterführenden Quellen. Proveana durchsucht auch die Inhalte der Lost Art-Datenbank und stellt Verknüpfungen zu weiteren Datenbanken her. Proveana ist ein Unterstützungsangebot für die von Kulturgutentziehungen Betroffenen und ihre Nachfahren, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für alle mit dem Handel von Kulturgütern befassten Personen, für Medien und für politisch Verantwortliche.

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Vorgestellte Inhalte

Forschungskontext
NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut
Kulturgutentziehungen in SBZ und DDR
Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Kunst- und Kulturgutauktionen

Enthält eine Liste aller in Proveana verzeichneten Kunst- und Kulturgutauktionen.
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Forschungskontext
NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

Kunstfund Gurlitt

Bezeichnet die zwischen 2012 und 2014 bei Cornelius Gurlitt (1932-2014), dem Sohn des Kunsthistorikers und NS-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1896-1956), an verschiedenen Stellen aufgefundenen 1566 Kunstwerke und Materialien.
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Forschungskontext
NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

Jüdische Sammler:innen

Ab 1933 wurden jüdische Sammler:innen gezielt Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Enteignung. Die Zusammenstellung zeigt die betroffenen Personen und Familien und damit zugleich die regionale oder gattungsbezogene Vielfalt bürgerlichen Sammelns und Handelns, welche mit dem Nationalsozialismus ein Ende fand.
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Forschungskontext
NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

Dienststellen und Verantwortliche

Das nationalsozialistische Regime organisierte den Kulturgutraub systematisch. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Dienststellen eingerichtet und Funktionsträger mit entsprechenden Befugnissen ausgestattet.
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Forschungskontext
Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut

Verlustkataloge kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter

Die folgende Liste ist eine Zusammenstellung von Katalogen, die von Museen, Bibliotheken und öffentlichen Stellen herausgegeben wurden, um ihre Bestandsverluste infolge des Zweiten Weltkrieges zu veröffentlichen.
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Einblicke in ausgewählte Forschungsprojekte

Die MfS-Aktion "Licht" 1962

Das Grundlagenforschungsprojekt in Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. untersuchte die Beweggründe sowie die Abläufe der geheimen Aktion „Licht“, bei der im Januar 1962 durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ungenutzte Schließfächer, Tresore und Safes in Banken und in ehemaligen Finanzinstituten in der DDR geöffnet und ihre Inhalte beschlagnahmt worden sind. Die Einbeziehung zahlreicher, zuvor nicht berücksichtigter Quellenbestände ergab neue Ansatzpunkte für die objektbezogene Quellensuche in Kunstsammlungen und Museen.

Ermittlung der Provenienz von zwei Werken aus der Sammlung von Lemmers-Danforth, Tischuhr in Form eines Elefanten, Spieltisch der Diane de Portiers

Der „Spieltisch der Diane de Poitiers“ und eine Figurenuhr geben Rätsel auf: Die Uhr wurde in den späten 1930ern von der Familie Rothschild/Goldschmidt-Rothschild verkauft, ebenso wie wohl auch der Tisch. Nach dem Krieg erwarb eine Sammlerin die Objekte, heute sind sie in den Städtischen Museen Wetzlar, die noch nicht alle Fragen klären konnten.

Suche nach NS-Raubgut in den Beständen der Stadtbibliothek Bautzen, SG Altbestand/Regionalkunde im Zugangszeitraum 1933-1945

Mehr als 10.000 Bücher hat die Stadtbibliothek Bautzen systematisch daraufhin untersucht, ob sie während der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmäßig in ihren Besitz gelangt sind. Im Zuge der Forschungen konnte auch die Büchersammlung der jüdischen Unternehmerfamilie Edith und Georg Tietz in den Beständen identifiziert werden.