Ermittlung der Provenienz von zwei Werken aus der Sammlung von Lemmers-Danforth, Tischuhr in Form eines Elefanten, Spieltisch der Diane de Portiers
Beschreibung
Aufgrund eines aktuellen Recherchebedarfs haben die Städtischen Museen Wetzlar die Provenienzen von zwei Kunstwerken aus der seit 1963 im Besitz der Stadt Wetzlar befindlichen Sammlung der Wetzlarer Kinderärztin und passionierten Kunstsammlerin Irmgard Freiin von Lemmers-Danforth (1892-1984) überprüfen lassen. Das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Kurzprojekt hatte eine Laufzeit von November 2015 bis Februar 2016. Bei den Objekten handelt es sich um eine Figurenuhr in Form eines Elefanten (um 1600-1610) und den sog. Spieltisch der Diane de Poitiers (datiert 1556).
Der Spieltisch soll 1949 von Lemmers-Danforth im Kölner Kunsthandel für ihre damals noch private Sammlung erworben worden sein, die Figurenuhr ebenfalls von ihr in den späten 40er-Jahren im Frankfurter Kunsthandel. Schriftliche Unterlagen über die Ankäufe sind weder in den Städtischen Museen Wetzlar noch im Historischen Archiv der Stadt Wetzlar überliefert. Im Hinblick auf die Provenienzen der beiden Kunstwerke ist lediglich eindeutig belegt, dass der Spieltisch vom Auftraggeber Nr. 739 „Frhr. v. G. R.“ auf der Versteigerung vom 14. Dezember 1937 des Frankfurter Kunsthauses Heinrich Hahn angeboten und für 750 RM verkauft wurde. Hinter dem Händler-Kürzel „Frhr. v. G. R.“ verbirgt sich sehr wahrscheinlich entweder Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild oder sein ältester Sohn Albert Freiherr von Goldschmidt-Rothschild. Hier besteht aber noch Klärungsbedarf. Die Figurenuhr war 1938 Bestandteil der Kunstsammlung Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschilds, die er am 11. November 1938 vor dem Hintergrund der Novemberpogrome an die Stadt Frankfurt a. M. verkaufte. Auf diesem Weg gelangte die Uhr in das städtische Frankfurter Museum für Kunsthandwerk. Das Museum wiederum tauschte die Figurenuhr 1943 bei der Frankfurter Kunsthandlung Carl Müller-Ruzika gegen eine Louis XV. Bronze-Wanduhr.
In der Literatur gibt es sowohl für den Spieltisch als auch für die Figurenuhr – bisher allerdings durch Quellen nicht belegte – Hinweise dafür, dass die Objekte bis 1926 im Besitz der Familie Rothschild, namentlich von Mathilde Baronin von Rothschild, der Schwiegermutter von Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild und Großmutter von Albert Freiherr von Goldschmidt-Rothschild, gewesen sein und danach in die Sammlung eines Frankfurter Kunsthändlers gelangt sein sollen. Da beide Objekte aber bis 1926 und dann wieder 1937 bzw. 1938 im Besitz der Familie Rothschild/Goldschmidt-Rothschild gewesen sein sollen bzw. waren, kommt Zweifel an dieser Aussage auf. Zumindest besteht aber auch hier noch Recherchebedarf, und zwar nicht zuletzt im Hinblick auf – möglicherweise bedenkliche oder belastete – Vorprovenienzen (bis 30.01.1933) im Sinne des Prioritätsprinzips.
Für beide Objekte hat es eine Bitte um Restitution bzw. Klärung der Provenienzen gegeben.
(c) Städtische Museen Wetzlar
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
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Inhaltliche Bezüge
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- Verweist aufGoethe-Universität Frankfurt am Main, Universitätsbibliothek: Digitale Sammlungen: Judaica, online unter URL: <http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaica/nav/index/all> (01.03.2016).
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- Verweist aufHeuberger, Georg (Hrsg.): Die Rothschilds – Beiträge zur Geschichte einer europäischen Familie, Essayband zur Ausstellung „Die Rothschilds – Eine europäische Familie“ im Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main vom 11. Oktober 1994 bis 27. Februar
- Verweist aufHeuberger, Georg (Hrsg.): Die Rothschilds – Eine europäische Familie, Begleitbuch zur Ausstellung „Die Rothschilds – Eine europäische Familie“ im Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main vom 11. Oktober 1994 bis 27. Februar 1995, Sigmaringen 1994.
- Verweist aufHeuß, Anja: Jüdisches Raubgut in Wetzlar? Die Sammlung Lemmers-Danforth - ein zeittypischer Fall, in: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 33 v. 09.02.2000, S. 60.
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- Verweist aufKingreen, Monica: Wie sich Frankfurter Museen Kunst aus jüdischem Besitz aneigneten – Städte als skrupellose Profiteure der Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des NS-Staats. Übernommen aus: Frankfurter Rundschau v. 09.05.2000, Nr. 107, S. 9, online
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- Verweist aufKoeppe, Wolfram: Europäische Wohnkultur. Sammlung Dr. Freiin von Lemmers-Danforth, Wetzlar, in: Weltkunst, Nr. 9, 1985, S. 1272-1273.
- Verweist aufKoldehoff, Stefan: Klage wegen Welfenschatz. Noch mal: wie freiwillig war dieser Verkauf? Eine Restitution des Welfenschatzes hat die Limbach-Kommission nicht empfohlen. Jetzt klagen die Erben zweier der einstigen Käufer dagegen in Amerika. Wird der Fall
- Verweist aufKopper, Christopher: Die Rothschilds im „Dritten Reich“, in: Heuberger, Georg (Hrsg.): Die Rothschilds – Beiträge zur Geschichte einer europäischen Familie, Essayband zur Ausstellung „Die Rothschilds – Eine europäische Familie“ im Jüdischen Museum der
- Verweist aufKrois, Isabella: Die Restitution von Kunst- und Kulturgütern am Fall der Familie Rothschild aus zeithistorischer und rechtlicher Sicht, Juristische Schriftenreihe Bd. 173, Wien 2000.
- Verweist aufKunst- und Auktionshaus Franz A. Menna (Hrsg.): Versteigerung Nr. 101: Privat- und teilweise jüdischer Besitz. Zimmer-Einrichtungen, Antikes und Stil-Mobiliar, Porzellan-Service, Aufstellungsgegenstände, Glas, Kristall, Fayencen, Alte Arbeiten in Zinn,
- Verweist aufKunstauktionshaus Math. Lempertz [Inh. Jos. Hanstein] (Hrsg.): Math. Lempertz´sche Kunstversteigerung Nr. 424: Gemälde alter und neuzeitlicher Meister/Gläser/Porzellane/Fayencen/ Rheinisches Steinzeug/Silber/Bronzen/Messing/Zinn/Plastiken/Ostasiatika
- Verweist aufKunstauktionshaus Math. Lempertz [Inh. Jos. Hanstein] (Hrsg.): Math. Lempertz´sche Kunstversteigerung Nr. 426: Gemälde alter und neuzeitlicher Meister/Gläser/Porzellane / Fayencen/Silber/Broncen/Messing/Zinn/Skulpturen/Ostasiatica/Antike Möbel
- Verweist aufKunstauktionshaus Math. Lempertz [Inh. Jos. Hanstein] (Hrsg.): Math. Lempertz´sche Kunstversteigerung Nr. 430: Porzellane/Fayence/Silber/Miniaturen/Dosen/Bronze/Messing/Zinn/ Glas/Skulpturen/Antike Möbel/Textilien/Orientteppiche. Aus verschiedenem
- Verweist aufKunstchronik und Kunstmarkt. Wochenschrift für Kenner und Sammler, 59. Jg., Neue Folge XXXV, April 1925-März 1926.
- Verweist aufKunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart, 1885-1917 (Volltextsuche erst ab
- Verweist aufKunstgewerbemuseum Frankfurt am Main (Hrsg.): Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten aus Frankfurter Privatbesitz und Kirchenschätzen, Juni bis September 1914, Frankfurt am Main 1914.
- Verweist aufKunstgewerbemuseum Frankfurt am Main (Hrsg.): Ausstellung von alten kunstgewerblichen Erzeugnissen aus Privatbesitz, April-Mai 1902, Frankfurt am Main 1902.
- Verweist aufKunsthandlung Friedr. Schwarz (Hrsg.): Katalog der Sammlung S. B. Goldschmidt aus Frankfurt am Main: Gemälde Alter Meister, Versteigerung v. 11.03.1907, Wien 1907.
- Verweist aufKunsthaus Heinrich Hahn (Hrsg.): Versteigerung Nr. 53: 1. Aus reichsgräflichem Besitz: […], 2. Aus dem v. R…schen Schloß Grüneburg […], 3. Aus verschiedenem Privatbesitz […], Versteigerung v. 14.12.1937, Frankfurt am Main 1937, online unter URL: (01.03
- Verweist aufKunsthaus Heinrich Hahn (Hrsg.): Versteigerung Nr. 54: Freiwillig wegen Verkleinerung, Wegzug, Liquidation aus verschiedenem Privatbesitz, z. B. ehemal. Sammlung Geh.-Rat R.M., Baronin Mat. v. Rothschild, Geschwister v. Förster, sowie wegen Liquidation
- Verweist aufKunsthaus Heinrich Hahn (Hrsg.): Versteigerung Nr. 55: Sammlung Professor F. Kuhl, Frankfurt am Main, Sammlung F. A., Sammlung Graf K … Verschiedener Kunstbesitz: […], Versteigerung v. 28., 29.06.1938, Frankfurt am Main 1938, online unter URL: (07.03
- Verweist aufKunsthaus Heinrich Hahn (Hrsg.): Versteigerung Nr. 63: Freiwillig, wegen Verkleinerung, Auflösung, Erbteilung. (Einige wenige Stücke sind von nichtarischen Auftraggebern.) 1. Ehemalige Sammlung Frh. v. G. R. und Sammlung Gräfin G. … […], 2. Sammlung aus
- Verweist aufKunsthaus Heinrich Hahn, Frankfurt am Main, Versteigerung v. 14.12.1937, Preisbericht, in: Weltkunst 12.1938, Nr. 5 v. 20.01.1938, S. 3, online unter URL: (01.03.2016).
- Verweist aufKunstpreis-Verzeichnis 1939-1942, online unter URL: (01.03.2016).
- Verweist aufKunst-Rundschau, 46. Jg. 1938/47. Jg. 1939.
- Verweist aufLemmers-Danforth, Irmgard von (Hrsg.): Europäische Wohnkultur. Renaissance und Barock, Sammlung Dr. Irmgard von Lemmers-Danforth., Wetzlar o. J.
- Verweist aufLeo Baeck Institute New York/Berlin: DigiBaeck: German-Jewish History Online, online unter URL: (01.03.2016).
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- Verweist aufLuthmer, Ferdinand (Hrsg.): Der Schatz des Freiherrn Karl von Rothschild. Meisterwerke alter Goldschmiedekunst aus dem 14.-18. Jahrhundert, Serie 1: Textband u. Tafelband, Frankfurt am Main 1883 und Serie 2: Textband u. Tafelband, Frankfurt am Main 1885,
- Verweist aufLuthmer, Ferdinand (Hrsg.): Führer durch die Freiherrlich K. von Rothschild´sche Kunstsammlung, Frankfurt am Main 1890, online unter URL: (07.03.2016).
- Verweist aufLuthmer, Ferdinand: Beschreibung der Freiherrlich Karl von Rothschild´schen Sammlung chinesischer Porzellane, Frankfurt am Main 1887, online unter URL: (07.03.2016)
- Verweist aufMaurice, Klaus: Die deutsche Räderuhr. Zur Kunst und Technik des mechanischen Zeitmessers im deutschen Sprachraum, 2. Bd., Katalog und Tafeln, München 1976.
- Verweist aufMazzoni, Ira: Welfenschatz: Deutschland auf der Anklagebank. Nachfahren eines jüdischen Kunsthändlerkonsortiums klagen in den USA gegen die Bundesrepublik Deutschland auf die Herausgabe des sogenannten Welfenschatzes. Die Kläger argumentieren, der Schatz
- Verweist aufMolinier, Émile (précédé d’un Avant-Propos par Henry Roujon): Musée National du Luvre: Donation de M. le Baron Adolphe de Rothschild. Catalogue, Paris 1902.
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