Sammlung Georg Tillmann
Grunddaten
Der Hamburger Bankier Georg Tillmann begann schon in jungen Jahren mit dem Sammeln u. a. von Münzen und Druckgrafik von Dürer, Rembrandt und Lucas von Leyden. Seit den 1920er Jahren interessierte er sich für Fayencen und Porzellan aus Deutschland und Österreich aus dem 17. und 18. Jahrhundert und trug eine europaweit bekannte Sammlung zusammen. Zudem besaß er Werke Anita Rées und Gustav Heinrich Wolffs. Ab 1932 lebte er in Amsterdam und kam dort in Kontakt mit indonesischer Kunst. In den Jahren bis 1939 erwarb er über 2.000 Objekte. Auch wenn der Sammlungsschwerpunkt auf ethnographischen Objekten aus dem indonesischen Archipel lag, enthielt die Sammlung darüber hinaus Artefakte aus Neuguinea, Neuseeland, Neuirland, Indien und Afrika. Als Tillmann in die USA emigrierte, verblieb seine Fayencensammlung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Seine Sammlung außereuropäischer Kunst überdauerte den Krieg im Kolonialmuseum in Amsterdam. Seine Gemälde konnte Tillmann mit ins Exil nehmen. (Pazaurek 1925; Brakel (Hg.) 1996; Luckhardt 2001: S. 206; Bruhns 2001: S. 256)
Sammlungsgeschichte
In den Niederlanden kam Tillmann in Kontakt mit Kunst aus Indonesien, das unter niederländischer Kolonialherrschaft stand. Zwischen 1933 und 1939 baute Tillmann seine Sammlung außereuropäischer Kunst durch Erwerbungen auf Auktionen, in Galerien und durch Tausch mit Museen auf. Die meisten Objekte wurden allerdings durch den Händler und Sammler Carel Groenevelt, der in Tillmanns Auftrag Werke in Südostasien ankaufte, zusammengetragen. Die Sammlung umfasst insgesamt über 2000 Kunstobjekte. Ein Großteil davon waren Textilien, über deren Motive Tillmann zahlreiche Artikel in den Zeitschriften Cultureel Indië und Maandblad voor Beeldende Kunsten veröffentlichte. Alle Objekte seiner Sammlung waren nummeriert und mit einer Beschreibung versehen.
Georg Tillmann entlieh Werke aus seiner Sammlung für verschiedene Ausstellungen, so u. a. im Stedelijk Museum.
Als Georg Tillmann emigrierte, verblieb die Fayencensammlung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg in der Obhut von Alice Sauerlandt.
Georg Tillmanns ließ seine Sammlung außereuropäischer Kunstobjekte in der Verwahrung des Kolonialmuseums in Amsterdam, als er in die USA emigrierte. Die Sammlung überdauerte den Krieg und verblieb als Leihgabe im Museum.
Georg Tillmanns schenkte dem Kolonialmuseum in Amsterdam zu Lebzeiten 50 Teile Goldschmuck aus der indo-javanesischen Zeit.
Nach dem Krieg überließ die Familie Georg Tillmanns die Sammlung dem Kolonialmuseum als Dauerleihgabe zu Studien- und Ausstellungszwecken.
Im Jahr 1994 schenkten Georg Tillmanns Sohn und dessen Ehefrau die gesamte Sammlung dem Tropenmuseum unter der Bedingung, dass ihr eine Sonderausstellung mit einer begleitenden Publikation gewidmet wird.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- SammlungsbesitzerWeitere InformationsquelleS. 11-151996
- Berater ist(Max Sauerlandt beriet Georg Tillmann bei der Erwerbung von Kunstwerken.)Weitere InformationsquelleS. 2562001
- Auftraggeber(Anita Rée malte 1927 ein Porträt von Dorothy Tillmann. In der Sammlung Tillmanns befand sich zudem das Gemälde Rées (Distelnonne / Mädchen mit Silberdistel).)
- Sammlungsaufbewahrung(Die Fayencensammlung verblieb im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg unter der Obhut von Alice Sauerlandt, als Georg Tillmann emigrierte.)Weitere InformationsquelleS. 2562001
- Verweist auf(Die Hamburger Kunsthalle bewahrt zwei Kaminfiguren von Gustav Heinrich Wolff aus der der Sammlung Georg Tillmann auf.)Weitere InformationsquelleS. 2062001
Weitere Informationen und Quellen
Literatur & digitale Angebote
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