Interdisziplinäre Aufarbeitung der Funde mit einem möglichen Kolonialen Hintergrund innerhalb der Universitätssammlungen der FSU Jena – Modellhafte Bearbeitung zweier Schädel aus dem Phyletischen Museum
Beschreibung
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde 1548 als Hohe Schule gegründet und 1558 zur Universität erhoben. Heute verfügt sie über eine Vielzahl wissenschaftlicher Sammlungen, die teilweise bis in die Gründungszeit der Universität zurückreichen, überwiegend aber innerhalb der letzten 200 Jahre entstanden sind.
Aktuell prüft die Universität die Provenienz der Exponate in ihren Sammlungen. Aus diesem Grund ist das Ziel des Projektes durch eine Modellstudie anhand von acht Schädel aus den Beständen des Phyletischen Museums sowie der Osteologischen Sammlung, die interdisziplinäre Aufarbeitung des gesamten Sammlungsgutes mit möglichem kolonialen Hintergrund vorzubereiten. Bei den beiden Schädeln aus dem Phyletischen Museums handelt es sich um Stücke aus Papua und von den Massai, die von Ernst Haeckel vom Naturalienhandel Umlauff in Hamburg angekauft wurden. Die übrigen sechs Schädel stammen aus der Osteologischen Sammlung und lassen sich ebenfalls den Papua und den Massai zuordnen.
Ausgehend von einer Aufarbeitung des überlieferten Archivgutes zu den Sammlungsbeständen soll im Rahmen des interdisziplinären Projektes unter Beteiligung von Anthropologen, Archäologen, Historikern, Medizinern, Zoologen und Evolutionsbiologen eine Provenienzforschung zu den Schädeln erfolgen. Nach Auswertung der Rechercheergebnisse und deren Einordnung in den jeweiligen historischen Kontext, kann festgehalten werden, dass die beiden von Haeckel gekauften Schädel auch in den Unterlagen der Firma Umlauff aufgefunden werden konnten und damit die Provenienz feststeht. Der von Haeckel gekaufte Massai-Schädel konnte bisher in den Beständen der Universität nicht aufgefunden werden. Die Schädel aus der Osteologischen Sammlung sind durchgehend im Zeitraum zwischen 1930 und 1935 an das damalige Institut für Sozialanthropologie an die Universität gelangt. Einer der Schädel ist ein Kauf von der Firma „Curiositäten Umlauff“, ein anderer kam als Geschenk vom Berliner Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik nach Jena. Bei den restlichen Schädeln ist der Eingang bisher nicht klärbar, die Beschriftung auf den Schädeln der Massai weisen aber als Vorbesitzer den Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Gustav Adolf Graf von Goetzen bzw. den Maler Wilhelm Kuhnert aus.
Die erarbeiteten Erkenntnisse sollen als methodische Grundlage für eine spätere vollständige Aufarbeitung des Sammlungsgutes an der FSU Jena dienen. Es ist beabsichtigt, die bearbeiteten Schädel in ihre Herkunftsländer zurückzuführen, weshalb bereits eine Meldung über die Schädel an das Auswärtige Amt und die Vertretungen der betroffenen Länder erfolgte.
(c) Friedrich-Schiller-Universität Jena
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
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