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Proveana - Datenbank Provenienzforschung - Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

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Projekt

Raub und Restitution der Sammlung Goldschmidt-Rothschild

Projekt-ID
KU04-2008
Permanent URL
https://www.proveana.de/de/link/pro10000087
Forschungskontext
  • NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

Beschreibung

Im Jahr 1938 verkaufte Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild unter dem Druck der Nationalsozialisten sein Frankfurter Stadtpalais in der Bockenheimer Landstr. 10 und seine bedeutende Kunstsammlung von fast 1.400 Objekten an die Stadt Frankfurt am Main. Die Kunstwerke wurden hauptsächlich zwischen dem Museum für Kunsthandwerk (heute: Museum Angewandte Kunst), der Städtischen Galerie und dem Städelmuseum aufgeteilt. Das Palais selbst wurde unter dem Titel „Museum für Kunsthandwerk II“ zur Dependance des gleichnamigen Museums erklärt. 1948/49 wurde die Sammlung Goldschmidt-Rothschild in einem Vergleich mit der Erbengemeinschaft restituiert. Das Forschungsprojekt befaßte sich mit der detaillierten Aufarbeitung dieser Vorgänge.

Maximilian Goldschmidt (Abb.1), am 20. Juni 1843 in Frankfurt am Main geboren, entstammte der jüdischen Familie Goldschmidt-Kassel, die zunächst als Tuch- und Stoffhändler tätig war. Im 19. Jahrhundert gründete Maximilians Vater, der großherzoglich-toskanische Konsul Bendict Hayum Salomon Goldschmidt, die B.H.Goldschmidt Bank, die Maximilian mit seinem Bruder bis zur Schließung 1893 weiterführte.¹
1878 nahm er Minna Caroline von Rothschild (*1857 †1903) zur Frau und heiratete so in die wichtigste jüdische Familie Frankfurts ein. Minna und Maximilian hatten fünf Kinder, Albert (*1879 †1940), Rudolf (*1881 †1962), Lilli (*1883 †1929), Lucy (*1891) und Erich (*1894). Sie lebten im Rothschild-Palais an der Bockenheimer Landstraße 10 (Abb. 2), einem ehemaligen Land- und Sommerhaus von Mayer Amschel Rothschild, dem ältesten Sohn des Stammvaters der Rothschilds.²
Nach dem frühen Tod seiner Frau nahm Maximilian Goldschmidt „Rothschild“ in die Namensführung auf und wurde unter dem Namen „von Goldschmidt-Rothschild“ in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.1907 folgte die Erhebung in den preußischen Freiherrenstand, weiterhin war er k.u.k. Österreichisch Ungarischer Generalkonsul und Besitzer des von ihm gestifteten Fideikommisses Wroniawy bei Posen.
Zusätzlich zu seiner hohen gesellschaftlichen Position gehörte er zu den vermögendsten Personen Deutschlands. Das Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre Hessen-Nassau von 1913³ weist ihn als den reichsten Mann Hessen-Nassaus aus. Sein Reichtum erlaubte ihm nicht nur die Gründung und Unterstützung zahlreicher Stiftungen, sondern auch die finanzielle Zuwendung an viele kleine wissenschaftliche Projekte. Die Frankfurter Museen förderte er regelmäßig und schenkte ihnen schon zu Lebzeiten diverse Kunstwerke.
1938 verkaufte er zunächst seine Grundstücke und das Palais in der Bockenheimer Landstraße. Im November 1938 folgte dann der Verkauf seiner Kunstsammlung an die Stadt Frankfurt am Main.
Am 15. März 1940 verstarb Maximilian in Frankfurt am Main. Das Palais wurde schließlich durch einen der schwersten Luftangriffe am 22. März 1944 bis auf die Grundmauern zerstört.
Die historischen Umstände des Verkaufs und der Restitution der Sammlung Maximilian Goldschmidt-Rothschild wurden, soweit belegbar, in einem detaillierten Bericht erfasst, der der Forschungsstelle vorliegt.
Nach einer ersten Sichtung diverser Aktenbestände konnte der Inhalt der Kunstsammlung mit Hilfe von 1938 erstellten Aufstellungen eingeschätzt werden. Auch eine Fotodokumentation der kunstgewerblichen Objekte konnte gesichert werden. Die Fülle der kunstgewerblichen Objekte zeugt von einer homogenen Sammlung von herausragender Qualität. So finden sich mittelalterliche, vorwiegend sakrale Objekte, Objekte der Renaissance, französisches Barock und Rokoko mit Spitzenwerken der Möbelherstellung. Das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert ist durch eine stattliche Anzahl an Miniaturen repräsentiert.
Eine umfassende detaillierte Aufarbeitung dieser Akten zur abschließenden Klärung des Verbleibs der Sammlungsobjekte soll u.a. Gegenstand eines langfristigen Forschungsprojektes werden.


¹ Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main, Frankfurt a.M. 2007, S. 74

² Sämtliche Angaben zur Geschichte der Familie Rothschild stammen aus dem Begleitbuch und Essayband anlässlich der Ausstellung „Die Rothschilds  Eine europäische Familie“ im Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main, herausgegeben von Georg Heuberger 1994
³ Martin, Rudolf: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Hessen-Nassau, Berlin 1913, S. 65


(c) Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main

Grunddaten

Projektkategorie
Systematische Prüfung von Sammlungsbeständen
Beschreibung Bestand
Sammlung
Zuwendungsempfänger
Museum Angewandte Kunst (Frankfurt am Main)
(Museum)
Ansprechpartner
Matthias Wagner K
Direktor Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
+49 (0)69 212 340 37
matthias.wagner-k@stadt-frankfurt.de
Bundesland
Hessen
Projektlaufzeit
01.01.2009 - 31.12.2009
Projektwebsite
http://www.museumangewandtekunst.de/de/museum/provenienzforschung.html
Ortsbezug
Ort
Hessen
Getty
,
GeoNames
Standort
Deutschland, Frankfurt am Main
Getty
,
GeoNames

Forschungsbericht und Materialien

Für den Zugang zu den Forschungsberichten ist ein sogenannter erweiterter Zugang notwendig. Dieser kann beim Zentrum beantragt werden und setzt ein „berechtigtes Interesse“ voraus. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in der Ausführlichen Anleitung. Sollten Sie bereits über ein Nutzerkonto mit erweitertem Zugang verfügen, loggen Sie sich bitte ein.

Inhaltliche Bezüge

Personen/Körperschaften

  • Verweist auf
    Kunsthandlung Hermann Ball
  • Verweist auf
    Berg, Alexander
  • Verweist auf
    Böhler, Julius
  • Verweist auf
    Kunsthandlung Julius Böhler
  • Verweist auf
    Bräutigam, Hans
  • Verweist auf
    Cahn, Max Ludwig
  • Verweist auf
    Goldschmidt, Bendict Hayum Salomon
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Albert Max von
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Erich von
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Lilli
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Lucy
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Maximilian von
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild, Rudolf von
  • Verweist auf
    Goldschmidt-Rothschild & Co Bank
  • Verweist auf
    Haberstock, Karl
  • Verweist auf
    Hugo Helbing (München)
  • Verweist auf
    Hitler, Adolf
  • Verweist auf
    Holzinger, Heinz
  • Verweist auf
    Kauffmann, Arthur
  • Verweist auf
    Krebs, Friedrich
  • Verweist auf
    Mannowsky, Walter
  • Verweist auf
    Museum Angewandte Kunst (Frankfurt am Main)
  • Verweist auf
    Museum Folkwang
  • Verweist auf
    Museum für Kunsthandwerk II
  • Verweist auf
    NSDAP
  • Verweist auf
    Rechtsanwaltskammer
  • Verweist auf
    Reichskredit-Gesellschaft
  • Verweist auf
    Rothschild, Hannah Mathilde von
  • Verweist auf
    Rothschild, Minna Caroline von
  • Verweist auf
    Rothschild, Wilhelm Carl von
  • Verweist auf
    Sauermann, Hans
  • Verweist auf
    Schutzstaffel (SS)
  • Verweist auf
    Stadt Frankfurt am Main
  • Verweist auf
    Städel Museum
  • Verweist auf
    Städelsches Kunstinstitut
  • Verweist auf
    Städtische Galerie Frankfurt am Main
  • Verweist auf
    Swarzenski, Georg
  • Verweist auf
    Thyssen, Fritz
  • Verweist auf
    Vollrath, Eduard
  • Verweist auf
    Wolters, Alfred

Ereignisse

  • Verweist auf
    Hermann Ball, Paul Graupe <Berlin>: Kunstwerke aus dem Besitz Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild: Gemälde, Bronzen, Bijoux, Möbel, Porzellan, Tapisserien; Schloss Grüneburg,14.03.1933

Sammlungen

  • Verweist auf
    Sammlung Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild

Archivalien

  • Verweist auf
    Archivbestand des Museums Angewandte Kunst (Frankfurt am Main)
  • Verweist auf
    Bestand Nachlässe | Bestand Sammlung Personengeschichte
  • Verweist auf
    Niederschrift über die nichtöffentliche Beratung mit den Gemeinderäten am 20.12.1938
  • Verweist auf
    Magistratsakten: Wiedergutmachung geschädigter Juden und sonstiger Verfolgter, Rückerstattungsgesetz
  • Verweist auf
    Bestand 519/A: o. T.
  • Verweist auf
    Briefwechsel Haberstock/Holzinger 1939-1941
  • Verweist auf
    Restitution von Kunstwerken, Frankreich Bd. 3, 1962
  • Verweist auf
    Bestand A.45.03 Museum für Kunsthandwerk (Museum Angewandte Kunst): Sammlung des Barons Max von Goldschmidt-Rothschild
  • Verweist auf
    Personalakten: Ernstotto Graf Solms zu Laubach | Walter Mannowsky
  • Verweist auf
    Bestand Stiftungsabteilung
  • Verweist auf
    Bestand A.20.04 Rechneiamt IV: Rückerstattung der 1938 arisierten und dem Museum für Kunsthandwerk übergebenen Sammlung des Barons Max v. Goldschmidt-Rothschild an die Erben
  • Verweist auf
    Magistrat: Nachträge | Magistratsakten
  • Verweist auf
    Bestand 504 Kultusministerium: Erteilung von Exportgenehmigungen für Kunstgegenstände
  • Verweist auf
    Bestand 519/3 Akten der Devisenstellen Frankfurt und Kassel: Hirschmann, Rosa

Literatur & digitale Angebote

  • Verweist auf
    Der Kunstwanderer, 1923.
  • Verweist auf
    Jüdisches Bürgertum in Frankfurt, 1997.
  • Verweist auf
    Bartetzko: Märchen Schlösser – Über die Bauten der Familie Rothschild in Frankfurt am Main, 1994.
  • Verweist auf
    Der Braune Magistrat. Personalstruktur und Machtverhältnisse in der Frankfurter Stadtregierung 1933-1945, 2004.
  • Verweist auf
    Die Rothschilds im »Dritten Reich«, 1994.
  • Verweist auf
    Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden (Hg.): Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, 1963.
  • Verweist auf
    Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich, 2007.
  • Verweist auf
    Die Rothschilds, 1994.
  • Verweist auf
    Swarzenski (Hg.): Ausstellung von Meisterwerken alter Malerei aus Privatbesitz, 1926.
  • Verweist auf
    Schembs: Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main, 2007.
  • Verweist auf
    Heike Drummer, Friedrich Krebs – Nationalsozialistischer Oberbürgermeister in Frankfurt. Rekonstruktion seines politischen Lebens. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 42, 1992, S. 219–253.
  • Verweist auf
    Hermann Ball, Paul Graupe <Berlin> (Hg.): Kunstwerke aus dem Besitz Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild: Gemälde, Bronzen, Bijoux, Möbel, Porzellan, Tapisserien; Schloss Grüneburg, Frankfurt a. Main, 14.03.1933.
  • Verweist auf
    Seelig: Die Muünchner Sammlung Alfred Pringsheim – Versteigerung, Beschlagnahmung, Restitution, 2005.
  • Verweist auf
    Monica Kingreen (Hg.), „Nach der Kristallnacht“. jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938 – 1945, Frankfurt am Main 1999.
  • Verweist auf
    Kingreen: Raubzüge einer Stadtverwaltung, 2001.
  • Verweist auf
    Monica Kingreen, Systematische Politik der Ausplünderung. Die Aneignung »jüdischen Eigentums« durch die Stadt Frankfurt am Main. In: Katharina Stengel (Hg.), Vor der Vernichtung. Die staatliche Enteignung der Juden im Nationalsozialismus, Frankfurt/New
  • Verweist auf
    Patrick M. de Winter: Der Welfenschatz. Zeugnis sakraler Kunst des Mittelalters, Hannover 1986.
  • Verweist auf
    Winkler: "Händler, die ja nur ihrem Beruf nachgingen", 2005.
  • Verweist auf
    Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Hessen-Nassau, Berlin 1913.
  • Verweist auf
    Meinl u. a.: Legalisierter Raub, 2004.

Schlagworte

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