Sammlung Max Reinhardt
Grunddaten
Das Schloss Leopoldskron wurde von zahllosen Kunstwerken und antiken Möbeln geschmückt, die Max Reinhardt besaß. Einige dieser Schätze gehörten zum ursprünglichen Inventar des Schlosses, während andere aus Reinhardts Kunstsammlung stammten, die er bereits in Berlin zusammengetragen hatte. (Quelle: LeMO - Lebendiges Museum online, letzter Zugriff: 15.11.2023)
Sammlungsgeschichte
Schon seit den 1890er Jahren, als Max Reinhardt in Berlin lebte, hatte er eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken und Antiquitäten angelegt. Diese Sammlung erweiterte er, als er nach Salzburg kam.
Im April 1938 griff die Gestapo in Salzburg auf den Besitz von Max Reinhardt zu und zog ihn zugunsten des Deutschen Reiches ein. Die offizielle Eintragung der Beschlagnahme im Grundbuch erfolgte am 24. April 1938. Im Februar 1941 wurde gemäß dem Ostmarkgesetz vom 14. April 1939 das Schloss sowie die dazugehörigen Gebäude und Ländereien dem Land Salzburg übertragen. Die Beschlagnahme erstreckte sich nicht nur auf das Schloss und die dazugehörigen Gebäude, sondern auch auf den Großteil des Inventars, einschließlich der wertvollen Kunstsammlung von Max Reinhardt. Nur einen kleinen Teil seines beweglichen Besitzes konnte er in die Vereinigten Staaten schicken.
Im November 1938 wurden einige Kunstobjekte, die als nicht besonders bedeutend angesehen wurden und als "persönlicher" Besitz von Max Reinhardt und seiner Frau betrachtet wurden, zusammen mit dem üblichen Hausrat als Umzugsgut freigegeben. Zu Beginn des Jahres 1939 startete die Reise dieser Gegenstände per Seeweg nach Hollywood, Kalifornien, zu Max Reinhardt und seiner Frau. Auf dem Seeweg gelangten zwei Frachtsendungen mit Möbeln, Gebrauchsgegenständen, Hausrat und einigen Kunstwerken in das neue Domizil der Reinhardts.
Die Buchbestände aus der Bibliothek wurden entnommen und sollten der Studienbibliothek Salzburg einverleibt werden.
Nach dem Krieg wurde Leopoldskron zunächst von der US-Armee als Unterkunft für Offiziere in Anspruch genommen. Verschiedene hochrangige Offiziere bezogen das Anwesen oder entwendeten Möbel und Kunstwerke der Sammlung, um ihre Wohnungen in Salzburg damit auszustatten.
Nach Abschluss eines Rückstellungsverfahrens in den späten 1940er Jahren wurde im September 1950 Schloss Leopoldskron, seine Ausstattung und die umliegenden Ländereien an die Witwe von Reinhardt, Helene Thimig, sowie seine beiden Söhne Wolfgang und Gottfried Reinhardt zurückgegeben.
Nach mehreren Verkaufsverhandlungen, darunter auch mit Reinhard Mohn, dem Eigentümer von Bertelsmann, der Leopoldskron Anfang 1956 erworben hatte und es nur wenige Monate später im Zuge finanzieller Probleme des Gütersloher Verlags wieder veräußerte, und einem Zwischenbesitz durch die Stadt Salzburg, wurde das Schloss, die umliegenden Wiesen und der angrenzende Teich Anfang 1959 an die US-Organisation "Salzburg Seminar in American Studies" (heute Salzburg Global Seminar) verkauft. Zu diesem Verkauf gehörten diejenigen Kunstwerke, die Teil der ursprünglichen Ausstattung des Schlosses aus dem 17. Jahrhundert waren oder fest verbaut waren, wie beispielsweise die Porträts der Gründerfamilie, die eingebaute Bibliothek und die Spiegelverkleidung im sogenannten venezianischen Zimmer. Alle anderen beweglichen Kunstgegenstände blieben im Besitz der Erben Reinhardt.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Sammlungsgründer31.01.2020
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
Literatur & digitale Angebote
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- Wird angeführt in(Nachlassversteigerung von Hugo Reinhardt, dem jüngeren Sohn von Max Reinhardt.)31.01.2020