Institut für die Geschichte der deutschen Juden

Das Institut besitzt 8325 Objekte an Altbestand Bibliotheksgut (Bücher, Zeitschriften, Sonderdrucke). Darunter befinden sich keine kompletten Sammlungen, sondern einzelne Bücher, z. T. mit Provenienzmerkmalen.

Die Bibliothek beinhaltet NS-Raubgut aus Schenkungen nach 1945, sog. rechtmäßiges Raubgut (Es handelt sich um Bände, die nach dem Zweiten Weltkrieg als sog. herrenloses Gut klassifiziert und nach Israel oder an jüdische Institutionen weltweit abgegeben wurde. Beispielsweise gingen 54 Bücher als NS-Raubgut vom Archival Depot in Offenbach und die Jewish Cultural Reconstruction nach Israel und von dort, weil Dubletten vorhanden, über den Antiquariatshandel zurück nach Deutschland. Eine Rückgabe an rechtmäßige Nachfolgeorganisationen ist nicht ausgeschlossen.

Die Bibliothek beinhaltet auch sog. NS-Raubgut aus zweiter Hand, z. B. aus der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB), die umfangreiche Schenkungen von der Gestapo Hamburg aus beschlagnahmtem Umzugsgut erhielt und Teile daraus nach 1966 dem IGdJ schenkte. Ein weiteres Buch erhielt das IGdJ von dem Institut für Auswärtige Politik Hamburg (Umbenennung in Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg, 1973), welches es nach 1945 von der SUB als Schenkung erhielt.

Das IGdJ kaufte in den letzten fünf Jahrzehnten viele Bücher mit Besitzvermerken bei ausländischen Antiquariaten, darunter aus den Antiquariaten Schoen Booksellers (Michigan, USA), Antiquariat Spinoza in Amsterdam und Antiquariat Tversky in Tel Aviv. In diesen Fällen stammten die Bücher aus Emigrantenfamilien.

Die Bibliothek des IGdJ führt erst seit 1973 ein Akzessionsjournal.

2017 restituierte das Institut für die Geschichte der deutschen Juden Bände aus der Bibliothek Alexander und Hans Margolius an das Leo-Beck-Institut in New York.