Heilbrunn, Rudolf

Heilbrunn war in die von mütterlicher Linie begründete Firma „Juwelier Robert Koch“ eingetreten, deren Teilhaber er 1930 nach dem Tod seines Großonkels, des Juweliers Louis Koch (1862-1930) und Bruders von Robert Koch (1851-1902), wurde.

Mitglied in der Frankfurter „Bibliophilen Gesellschaft“.

Arisierung des Familienbetriebes.

Heilbrunn flüchtete mit seiner Frau nach dem Novemberpogrom nach Amsterdam. Von der Habe, die mitgenommen werden sollte, waren Verzeichnisse in mehrfacher Ausfertigung aufzustellen. Gegenstände, die als „national wertvoll“ qualifiziert wurden, durfte er nicht ausführen. Das Mobiliar wurde in Lifts verpackt und verrottete jahrelang unbesehen in den Niederlanden.

Die Frankfurter Grundstücke und das Kronberger Sommerhaus in der Jaminstraße 10 mussten zwangsweise verkauft werden.

Verhaftung Heilbrunns in Amsterdam. Zehn Tage später wurde er vom Polizeigefängnis an den Hauptbahnhof und von dort gewaltsam in das Internierungslager Westerbork verschleppt; nach neun Monaten wurde er entlassen.

Für einige Jahre lebte Heilbrunn in der Schweiz.

Übersiedlung nach Kaiserslautern.

Da nach Auskunft des Jüdischen Museums Frankfurt a.M. Heilbrunn keine Nachfahren hat, wurde das im Bestand der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin gefundene Buch am 28.06.2016 der Bibliothek des Museums übergeben.