Sammlung Rudolf Gutmann
Grunddaten
Die ausgezeichnete Kunstsammlung Gutmann umfasste unter anderem eine erlesene Altmeister-Graphik-Sammlung. Außerdem enthielt die Sammlung eine bedeutende Anzahl von Rembrandt-Stichen, die als verschollen gelten. (Lillie 2003, S. 438-442, p. 438-442.)
Sammlungsgeschichte
Beschlagnahme von 41 Radierungen aus der Sammlung Gutmann.
Die einzigartige Sammlung von Rembrandt-Kupferstichen wurde von der GESTAPO in Begleitung von Otto Demus und Dr. Leporini beschlagnahmt.
Möglicher Zwangsverkauf von drei Kupferstichen aus der Sammlung für den Sonderauftrag Linz.
Die ausgezeichnete Kunstsammlung wurde gemäß dem Erlass des Chefs der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienst zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Einige für das sog. Führermuseum in Linz vorgesehene Stücke wurden sogleich in das Zentraldepot in der Neuen Burg überstellt.
Rudolf von Gutmann wurden Ausfuhrgenehmigungen durch Widmungen von Objekten aus seiner Sammlung erpresst, unter anderem profitierte das Kunsthistorische Museum Wien davon.
Zwei Objekte aus der Sammlung, die vom Denkmalamt als herrenlos eingestuft wurden, befanden sich ab den frühen fünfziger Jahren in der sog. Sammlung Mauerbach und wurden später im Rahmen der Mauerbach Benefiz-Auktion versteigert.
Die Rembrandt-Stiche gelangten über den Sonderauftrag Linz, Führerbau München, nach Dresden, wo sie in einem Bunker der Burg Weesenstein nahe Pirna in Dresden geborgen wurden. Im Zuge der Dresdner Museumswegführungen durch die Sowjetische Armee sollen die Blätter von Hermann Voss an den sowjetischen Major übergeben, von diesem nach Pillnitz und schließlich von der Sowjetischen Militäradministration nach Karlshorst in Berlin verbracht worden sein. Danach verliert sich die Spur der Werke.
Nach Kriegsende erhielt Rudolf von Gutmann Teile seiner Kunstsammlung zurück.
Ein Gemälde aus der Sammlung Gutmann (Rembrandt oder Kreis Rembrand, Büste eines Mannes, der eine Mütze und eine Goldkette trägt) wurde am 15.07.1947 an die Republik Österreich übergeben und anschließend an den rechtmäßigen Erben restituiert. Das Gemälde befand sich zum Zeitpunkt der Beschlagnahme der Sammlung 1938 in Wien als Leihgabe in der Kunstgalerie des Fürsten von Liechtenstein. Es befand sich im Besitz von Gutmanns Tochter Gertrude Ferstel, die es 1940 an Posse für das Führermuseum in Linz (Sonderauftrag Linz). Das Gemälde befindet sich heute im Museo de Arte de São Paulo.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
- Projektbezug
Archivalien
- Wird angeführt inWeitere InformationsquelleKommentierte Online-Edition der fünf Reisetagebücher Hans Posses (1939 -1942)03.06.2024
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in(S. 439-465.)