Brandeis, Eugen
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Familiäre Beziehungen
Biographische Angaben
Besuch der höheren Bürgerschule in Baden-Baden (1854–1861) und der Oberquinta des Freiburger Lyzeums (1861–1863).
Eintritt in den Militärdienst 1863. Dienst in verschiedenen badischen und preußischen Einheiten. Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871. Er erreichte den Rang eines Premier-Leutnants (1875). Ausscheidung aus dem aktiven Militärdienst auf eigenen Wunsch (1877). Beförderung zum Hauptmann 1881. Am 14.7.1895 wurde ihm der Abschied mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Reserve-Offiziere des 1. Badischen Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 14 bewilligt. Eugen Brandeis schloss sich der Landwehr an.
Auslandsaufenthalt in Lateinamerika. Tätigkeit als Vertreter einer Hamburger Handelsfirma in Gonaives, Haiti (1877–1881). Anschließend Verwalter des Kaiserlichen Konsulates in Haiti (1879–1881).
Tätigkeit als Ingenieur beim Eisenbahnbau in Kuba (1880–1884) und beim Bau des Panamakanals (1884–1886).
Beförderung zum Hauptmann.
1886 verließ Eugen Brandeis aus gesundheitlichen Gründen Mittelamerika und ging nach Australien, wo er kurze Zeit am Konsulat tätig war. Beginn seiner Karriere als Kolonialbeamter in Ozeanien.
Ab Ende 1886 Wechsel nach Samoa im Auftrag des Konsulats. Tätigkeit als Angestellter der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft in Samoa und politischer Berater des prodeutschen samoanischen Königs Tupua Tamasese Titimaea. Möglicherweise Heirat mit einer Tochter von ihm. In dieser Funktion sorgte Brandeis für die Durchsetzung deutscher imperialer Interessen, die zu Konflikten mit den beiden anderen in Samoa involvierten Kolonialmächten USA und UK führten. Ebenso sorgte sein Einfluss auf die samoanische Gesetzgebung, insbesondere wo diese zu ökonomischen Zwängen, Besteuerungen und Repressionen führte, zu Spannungen in der Bevölkerung. Im Mai 1888 kam es zu einem bewaffneten Aufstand gegen die Tamasese-Regierung. In der Folge der Gewalteskalation wurde Eugen Brandeis nach Berlin zurückgerufen. Anfang Februar 1889 verließ er Samoa.
Beschäftigung in der Geheimen Kanzlei des Auswärtigen Amtes.
Tätigkeit als Kaiserlicher Sekretär in Jaluit auf den Marshallinseln.
Beförderung zum Kaiserlichen Richter und Bezirksamtmann in Kokopo (Herbertshöhe) im "Schutzgebiet" der Neuguinea-Kompagnie. Beteiligung an Strafexpeditionen.
Rückkehr nach Berlin 1895. Tätigkeit als Hilfsarbeiter in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts. Kennenlernen von Antonie Thawka Ruete. Heirat am 30.04.1898 in Beirut.
Beförderung zum zum Kaiserlichen Landeshauptmann der Marshallinseln. Inhaber dieser Position bis 1900 kommissarisch, ab 1900 bis 1906 formell. Durchführung von Individual- und Kollektivstrafen gegen streikende Arbeiter, Organisation einer Bestrafungsaktion gegen Chiefs und Anordnung der Prügelstrafe, trotz offiziellen Verbots.
Reise nach Ponape und Nauru mit Dampfer „Quiraing“ unter Kapitän William Cargill.
Reise nach Majeru, Likiep, Maloelap, Aur, Arno mit Schoner „Triton“.
Reise nach Nauru und Namorik mit Schoner „Triton“.
Reise mit „S.M.S. Condor“ ohne Ortsangaben.
Antragstellung auf Pensionierung zum 01.08.1906. Gewährung mit gesetzlicher Pension am 25.01.1907.
Einzug während des Ersten Weltkrieges. Eugen Brandeis diente kurze Zeit im Ersatz-Bataillon Fuß-Artl.-Regt. 5. Aufhebung einer Mobilisierung im April 1915 aufgrund einer Sehschwäche.
Eugen Brandeis erhielt auf Allerhöchster Kabinetts-Order den „Charakter“ des Majors, einen speziell an Staatsbeamte verliehenen militärischen Rang.
Tätigkeit als gewähltes Mitglied des Verwaltungsrats der Neu-Guinea-Compagnie (1907–1924) und Mitgliedschaft in der Kameradschaft ehemaliger Afrikaner und Ostasiaten.
Im Amtsgericht Bad Säckingen befindet sich eine Nachlassakte Eugen Brandeis.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Berufliche BeziehungEugen Brandeis gab Callixtus Bader die Anweisung zur Leitung der Missionsschule und das Hospitel in Nauru 1905.31.12.2022
- BekanntschaftEugen Brandeis und Max von Grapow waren miteinander bekannt. Gemeinsam unternahmen sie die "Strafexpedition" zu Arbeitern der Kopra-Produktion auf den Marshallinseln.31.12.2022
- BekanntschaftLudwig Kaiser war in seiner Tätigkeit als Stellvertretender Kaiserlicher Landeshauptmann in Jaluit Eugen Brandeis dienstlich untergeben und zugleich seine enge Gewährsperson.31.12.2022
- BekanntschaftEugen Brandeis und Hubert Linckens waren miteinander bekannt. Sie waren beide auf den Marshallinseln in der damaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea tätig.31.12.2022
Sammlungen
- SammlungsbesitzerEugen und Antonie Brandeis, vor allem Antonie Brandeis, sammelten in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea, vor allem auf den Marshallinseln, materielles Kulturgut.31.12.2022
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
- Wird angeführt in
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- Wird angeführt in31.12.2022
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Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in(Bd. 5, S. 29–31.)
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- Wird angeführt in(Trauung der Mutter von Eugen Brandeis Marie Gleichauf mit Dr. Hermann Brandeis am 30.01.1849.)
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- Wird angeführt in(S. 115 f.)
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in(Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstages, XI. Legislaturperiode, II. Session 1905/1906, u.a. 13. Sitzung am 15.12.1905, 65.-67. Sitzung vom 14. bis 16.03.1906, 130 Sitzung am 30.11.1906, 131 Sitzung am 01.12.1906 sowie 133. Sitzung am 04.12.1906.)