Fünfte Strafexpedition ausgehend von der Forschungsstation Nkolentangan
Grunddaten
Beschreibung
Die fünfte Strafexpedition ausgehend von der Forschungsstation Nkolentangan richtete sich gegen einen Ort namens Bebai (nicht zu verwechseln mit der Forschungsstation Bebai). Den Anlass für diese Strafexpedition bildete eine Expedition von Hans Jobelmann, die er am 20. bzw. 21. November 1907 mit Begleitern durchführte u.a. mit Ntundanga, der Günther Tessmann während seines ersten Aufenthaltes in Kamerun begleitet hatte und in der Lübecker Pangwe-Expedition unter anderem die Funktion eines „Soldaten“ übernahm. Ziel der Reise war der Erwerb von Elfenbein.
Die Beziehung zu der lokalen Bevölkerung war auf der Expedition von Hans Jobelmann sehr angespannt, so dass sich die Gruppe wiederholt in bedrohlichen Situationen befand. In dem Ort Bebai kam es nach einem gewaltvollen Übergriff von Jobelmanns Begleitern aufgrund von Schwierigkeiten bei der Trägerbeschaffung und damit in Verbindung stehenden Misshandlungen an einem der Bewohner von Bebai sowie anschließender Geiselnahme zu einem Schusswechsel mit einer bewaffneten Gruppe des Familienverbands der Omwang, bei dem Ntundanga einen der Angreifer schwer verletze. Dieser Mann starb kurze Zeit später.
Anschließend verschärften sich die Spannungen zwischen dem Familienverband der Omwang und der Expedition. Am 8. Dezember ging schließlich von Nkolentangan eine Strafexpedition aus, mit dem Ziel ein Exempel zu statuieren. Der Überfall ereignete sich in der Nacht vom 8. bis zum 9. Dezember 1907 und mündete in der Plünderung und Zerstörung des Dorfes Bebai, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen. Das Beutegut wird als wertvoll beschrieben. Konkrete Bezüge zu heute noch vorhanden Objekten in der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck lassen sich nicht unmittelbar herstellen.
Vor allem auf Grund dieses Ereignisses. sandte die Kolonialregierung, unklar ob die spanische oder deutsche, am 10. Mai 1908 ausgehend von Bata eine Expedition zu Tessmann. Eine Gefangennahme fand nicht statt. Dass Tessmann unter Beobachtung stand, lässt sich durch ein Beschwerdeschreiben des Staatssekretärs des Reichs-Kolonialamtes an den hanseatischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Herr Dr. Klügmann vom 30. Dezember 1907 belegen. Die Beschwerde und die Beobachtung der Expedition ging in diesem Fall von der ehemaligen Kolonie Kamerun aus (Vgl. Projektbericht Schütte 2022).
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- TeilnehmerHans Jobelmann nahm an der fünften Strafexpedition ausgehend von der Forschungsstation Nkolentangan teil.09.01.2022
- TeilnehmerAls Leiter der Pangwe-Expedition nahm Günther Tessmann an der fünften Strafexpedition ausgehend von der Forschungsstation Nkolentangan teil.09.01.2022
- Verweist auf
Ereignisse
- Teilereignis09.01.2022
Sammlungen
- Verweist aufBei der fünften Strafexpedition ausgehend von der Forschungsstation Nkolentangan wurden Kulturgüter der einheimischen Bevölkerung geplündert.09.01.2022
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in09.01.2022
- Wird angeführt in09.01.2022
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