Sammlung Gottlieb und Mathilde Kraus
Grunddaten
Die Sammlung Gottlieb Kraus umfasste u.a. Werke von Pettenkofen, Waldmüller, Gauermann, J. Emil Schindler sowie Rudolf von Alt. (Lillie, S. 597-600, p. 597-600.)
Sammlungsgeschichte
Ein Referent des Denkmalamtes hatte im Januar 1923 die Wohnung der Familie Kraus besichtigt und die Sammlung mit „guten Bildern von Pettenkofen, Gauermann, Waldmüller, J. Emil Schindler, Ribarz, Rudolf Alt, Markó und modernen Malern“ zur öffentlichen Besichtigung gewidmet.
Im Zuge der „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 26. April 1938 mussten auch Mathilde und Gottlieb Kraus sogenannte Vermögenserklärungen vorlegen.Ihre Kunstsammlung wurde ohne genauere Beschreibung nur kursorisch mit „Bilder 4.000.– RM“ angeführt.
Die Familie floh in die USA. Das gesamte Vermögen wurde im Juni 1941 mit Verfügung der Gestapo beschlagnahmt; darunter auch die bei der Spedition Kirchner & Co. deponierte Kunstsammlung. Der anlässlich der Flucht im Jahr 1938 an die Spedition übergebene Lift war nicht mehr abgefertigt worden. Das beschlagnahmte Übersiedlungsgut der Familie Kraus wurde nach und nach über die Vugesta, die Verwaltungsstelle jüdischen Umzugsgutes der Gestapo, veräußert.
Mit dem 16. und 17. US-amerikanischen Transport vom 15. März 1948 wurden die für das „Führermuseum“ erworbenen Werke aus der ehemaligen Sammlung Kraus als „Vugesta-Erwerbungen“ aus dem CCP München nach Salzburg in das Residenzdepot des Bundesdenkmalamtes überstellt. Diese sogenannte äußere Restitution war verbunden mit der Auflage, deren Rückgabe an die rechtmäßigen VorbesitzerInnen abzuwickeln.
Die in den USA im Exil lebende Familie Kraus beauftragte im Jahr 1947 ihren Wiener Rechtsanwalt Otto Scheff zur Wiedererlangung ihres Vermögens. 1956 wurde erfolglos ein Antrag auf Rückstellung von drei Bildern aus der Sammlung Kraus an das Joanneum in Graz gerichtet. Es sollte allerdings bis September 2004 dauern, dass insgesamt drei Gemälde Schindlers und Pettenkofens aus dem Bestand der Grazer Neuen Galerie an die RechtsnachfolgerInnen von Mathilde und Gottlieb Kraus ausgefolgt werden sollten.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Verweist auf(Heinrich Hoffmann kaufte das aus Sammlung stammende Gemälde "Straßenansicht" von Jan van der Heyde.)19.09.2018
- Verweist auf(1962 erfolgte der Rückkauf des aus der Sammlung stammenden Gemäldes "Straßenansicht" von Jan van der Heyde durch Heinrich Hoffmanns Tochter Henriette von Schirach. Später verkaufte sie es an den Dombauverein Xanten.)19.09.2018
- Verweist aufDombauverein Xanten(Der Dombauverein Xanten war im Besitz des aus der Sammlung Kraus stammenden Gemäldes "Straßenansicht" von Jan van der Heyde, das von Henriette von Schirach erworben wurde.)19.09.2018
- Verweist auf(Bruno Grimschitz erwarb im April 1942 in seiner Funktion als Direktor der Österreichischen Galerie Belvedere Gemälde der Kunstsammlung Kraus. (04.1942))Weitere InformationsquelleS. 168.2020
- Verweist auf(Die Österreichische Galerie Belvedere hatte mehrerer Gemälde aus der beschlagnahmten Sammlung Kraus im Bestand, die 1942 vom Direktor Bruno Grimschitz über die Verwaltungsstelle jüdischen Umzugsgutes (Vugesta) erworben wurden.)2020
- Verweist auf(Die Graphische Sammlung Albertina erwarb Objekte aus der beschlagnahmten Sammlung Kraus.)Weitere InformationsquelleS. 168.2020
- Verweist aufLandesmuseum Johanneum Graz(Das Landesmuseum Johanneum Graz erwarb Objekte aus der beschlagnahmten Sammlung Kraus.)Weitere InformationsquelleS. 168.2020
- Verweist auf(Hans Posse erwarb im Februar 1942 für den Sonderauftrag Linz Objekte aus der beschlagnahmten Sammlung Kraus. (02.1942))Weitere InformationsquelleS. 167.2020
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in(S. 597-600.)