Reichskammer der Bildenden Künste
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Forderte als Folge des Berufsverbots die Geschäftsauflösung der Kunsthandlung Stern.
Versand des von Eugen Hönig verfassten Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Händler:innen in München an Hans Wolff. Ihm wurde eine Liquidierungsfrist von vier Wochen für ein Antiquariat erteilt.
Versand des Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Handler:innen sowie Antiquar:innen an Emil Hirsch.
Erhalt eines von Emil Hirsch verfassten Memorandums mit der Bitte sein Antiquariat weiterhin bestehen zu lassen. Außerdem erwähnte er Persönlichkeiten, die seine berufliche Zuverlässigkeit hätten bestätigen können.
Versand des Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Handler:innen sowie Antiquar:innen an die Galerie Heinemann.
Erhalt eines Memorandums von der Galerie Heinemann als Antwort auf das Rundschreiben, in dem die Galerie die Folgen einer Schließung an ihren Umsätzen aufzeigte. Der Gesamtumsatz der letzten sechs Jahre hatte 2.428.00 RM betragen, wovon allein 1.383.000 RM an Auslandsumsatz zu verbuchen waren.
Versand des Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Handler:innen sowie Antiquar:innen an Hugo Helbing (München).
Erhalt eines Memorandums von Hugo Helbing als Antwort auf das Rundschreiben. In diesem Memorandum listete Helbing In- und Auslandsumsätze auf, um seine Bedeutung für die Münchener Wirtschaft zu unterstreichen. Für den Zeitraum von 1930-1934 gab er Auslandsumsätze von insgesamt 2.580.000 RM an.
Versand des Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Handler:innen sowie Antiquar:innen an Erwin Rosenthal.
Erhalt eines Antwortschreibens von Erwin Rosenthal auf das Rundschreiben, in dem er schrieb, dass er innerhalb der vierwöchigen Frist nicht sein Lager von ca. 500.000 Buchbänden auflösen könne. Außerdem habe er sechs Mitarbeiter:innen, für die er Verantwortung trage.
Versand des Rundschreibens zum Berufsverbot und Ausschluss jüdischer Handler:innen sowie Antiquar:innen an die Kunst- und Antiquitätenhandlung Siegfried Lämmle.
Erhalt eines Memorandums als Antwort auf das Rundschreiben von der Ludwigs Galerie. In diesem Memorandum betonte Fritz Nathan die erheblichen Schäden, die eine vier-wöchige Liquidation seiner Galerie für den deutschen Kunstmarkt mitbringen würden. Außerdem wäre die Liquidation rein logistisch nicht möglich. Er verwies dann auf den Gesamtumsatz von 199.263 RM seiner Galerie im Jahr 1934, wovon 126.789 RM aus Auslandsverkäufen stammten.
Erhalt eines Antrages von Ludwig Rosenthal. In dem Schreiben bat er darum, seine Söhne als Teilhaber des Antiquariats einzutragen. Der Antrag wurde 1936 abgelehnt.
Die Reichskammer der Bildenden Künste ordnete Ludwig Rosenthal an, er müsse seine Firma endgültig liquidieren.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Übergeordnete EinrichtungDie Reichskammer der Bildenden Künste ware eine Einzelabteilung der Reichskulturkammer.Literaturangabe1998
- ZusammengehörigDer Bund der deutschen Kunst- und Antiquitätenhändler war als eigene Fachschaft in der Reichskammer eingegliedert.06.2011
- Übergeordnete EinrichtungDer Badische Kunstverein war ab 1935 der Reichskammer unterstellt.Projektbericht31.07.2018
- Zugehörige Einrichtung
- Leitende PositionLeopold Blauensteiner war Leiter der Reichskammer für Bildende Künste mit Sitz im Künstlerhaus Wien.06.2011
- MitarbeiterDer Kunsthändler und Auktionator Otto Greiner hatte ab 1943/44 eine Funktion in der Reichskammer.Projektbericht30.03.2017
- MitarbeiterRolf Hetsch Hetsch wurde im August 1937 in das Sonderreferat „Entartete Kunst“ der Präsidialabteilung der Reichskammer der bildenden Künste berufen und dafür in Dresden freigestellt. Zum 1. Januar 1940 wechselte Hetsch endgültig als Referent der Abteilung Bildende Kunst in das RMVP nach Berlin, wo er hauptamtlich für die „Verwertung“ der Werke „Entarteter Kunst“ zuständig war.LiteraturangabeWeitere InformationsquelleS. 3402020
- Leitende PositionWalther Hoffmann war der Geschäftsführer der Reichskammer der Bildenden Künste.06.2011
- Leitende PositionPräsident der Reichskammer der bildenden Künste.06.2011
- MitarbeiterGuido Josef Kern war in der Kommission der Reichskammer, die für die "Säuberung" und Umgestaltung der deutschen Museen neuerer Kunst zuständig.16.03.2017
- Leitende PositionMax Kutschmann war Vorsitzender der Reichskammer der Bildenden Künste. Davor bereits erster Vorsitzender des Reichsverbandes Bildender Künstler und Vorsitzender des Reichskartells der Bildenden Künste.16.03.2017
- MitarbeiterCarl Meder war Referent für Kunsthandel in der Reichskammer der Bildenden Künste in der NS-Zeit.16.03.2017
- MitarbeiterAb 1941 war Neubert „gegenüber dem Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste … als Sachverständiger für den Amtsbereich des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung in Fragen des Ankaufs von bibliothekarischem Kulturgut“ im Zuge der Durchführung der Verordnungüber den Einsatz jüdischen Vermögens eingesetzt.Projektbericht29.01.2014
- Leitende PositionHans Jakob Weidemann war Vizepräsident der Reichskammer der Bildenden Künste. (ab 11.1933)16.03.2017
- Leitende PositionAdolf Ziegler war Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste.07.2018
- MitarbeiterFriedrich Heinrich Zinckgraf war Sachverständer der Reichskammer.Projektbericht20.03.2019
- Berufliche BeziehungAdolf Alt erstellte 1939 einen Bericht über die Erbmasse Hugo Helbings. Die Nachlass wurde dann von der Reichskammer verwaltet.06.2011
- AuftraggeberBeauftragung des Kunst- und Buchantiquariats C. G. Boerner, die neue Auktionsordnung für das Deutsche Reich auszuarbeiten.07.2018
- MitgliedFritz Beyer war Mitglied der Fachgruppe Architekten der Reichskammer der Bildenden Künste.16.03.2017
- MitgliedRudolf Bielenberg war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.9.2016
- MitgliedHerbert Bier wurde 1935 aus der Reichskammer ausgeschlossen.Weitere InformationsquelleS. 64-662019
- MitgliedAlfred Bode wurde zunächst als Mitglied abgewiesen, aber später doch aufgenommen.28.02.2013
- MitgliedToni Boegner war Mitglied (Mitgliedsnr. 15681).16.03.2017
- MitgliedTheodor Bohlken war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.09.2016
- MitgliedKarl Buchholz wurde aufgrund einer Ausstellung von expressionistischen Künstlern in New York in den 1940er Jahren aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen.31.10.2018
- MitgliedAnna Caspari war Mitglied bis 1938. Am 16.091935 erteilte die Reichskammer der Bildenden Künste Caspari Berufsverbot; sie erhob jedoch Einspruch und konnte vorerst weiterarbeiten. (bis 1938)16.03.2017
- MitgliedProjektbericht30.06.2017
- MitgliedEberhard von Cranach-Sichart beantragte die Mitgliedschaft aufgrund seiner Tätigkeit im Kunstversteigerungshaus Weinmüller am 31.10.1940.06.2011
- Berufliche BeziehungDer Leiter der Galerie Commeter Wilhelm Suhr lieferte für die Reichskammer der bildenden Künste auf Aufforderung Gutachten und Wertschätzungen von Umzugsgut und Kunstwerken ausreisender Juden.22.01.2020
- Berufliche BeziehungEine Versteigerung von Heinrich Gerzer wurde im März 1937 durch die Reichskammer, Landesleitung München-Oberbayern, überprüft.06.2011
- MitgliedThomas Graf war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste seit 12.09.1935.16.12.2013
- MitgliedHelene Goldschmidt war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste (Mitgliedsnr. KA 1678).16.03.2017
- GeschäftsbeziehungFür die Firma Grosses wurde von der Reichskammer der bildenden Künste eine Bescheinigung am 14.01.1944 ausgestellt, dass sie kriegswichtig sei und eine Weiterführung des Geschäfts in der Berkaer Straße 30 in Berlin ausdrücklich erwünscht gewesen sei.31.03.2017
- MitgliedKai Ernst Hansen war Mitglied der Reichskammer.Hansen, Kai Ernst09.2016
- MitgliedHugo Helbing war Mitglied der Reichskammer, dem die 1935 Mitgliedschaft entzogen wurde.31.08.2017
- MitgliedRoland Hettner wurde 1936 wegen seiner Ehe mit der "Volljüdin" Marfried Salomon ausgeschlossen.16.03.2017
- MitgliedVersand des von Eugen Hönig verfassten Rundschreibens an Isidor Hirsch. Er wurde damit aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen und somit wurde ihm die Ausübung seines Berufes untersagt.06.2011
- MitgliedKarl Hofmann war von 1937 bis 1945 Mitglied der Reichskammer.19.01.2018
- MitgliedAusschluss aus der Reichskammer der Bildenden Künste am 03.02.1943.Projektbericht22.07.2014
- MitgliedHeinrich Kirchner wurde 1937 aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen.16.03.2017
- Verweist aufDie Kunsthandlung A. Blumenreich GmbH sollte geschlossen werden, da Arnold Blumenreich die Mitgliedschaft in der Reichskammer der Bildenden Künste aufgrund seines jüdischen Glaubens verwehrt wurde. (1935)Weitere InformationsquelleSammlung Buchheim Museum, Kunsthandlung A. Blumenreich04.03.2022
- MitgliedDie Reichskammer verfügte die Auflösung der Kunsthandlung Hermann Ball am 29.08.1935.Kunsthandlung Hermann BallWeitere InformationsquelleWebsite arthistoricum .net - Eintrag Hermann Ball16.04.2021
- MitgliedHans Kühn beantragte die Eingliederung in die Reichskammer der Bildenden Künste, bei der er als politisch und charakterlich einwandfrei eingeschätzt wurde. (1940)16.03.2017
- MitgliedHildegard Lehnert war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste (Mitglieds-Nr. M289) und erhielt bis in die 1940er Jahre hinein mehrere Arbeitsbeihilfen.16.03.2017
- Verweist aufHermann Levi erhielt am 28.08.1935 eine Ablehnung zur Aufnahme in die Reichskammer der Bildenden Künste und mit Frist von vier Wochen Berufsverbot.13.07.2018
- Verweist auf1941 wurde Walter Mannowsky, 1938-1945 Direktor des Museums für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main, als "Sachverständiger zur Sicherung und Verwertung von deutschem Kulturgut aus jüdischem Besitz für Zwecke des Reiches" durch die Reichskammer der bildenden Künste ernannt.2018
- MitgliedWilly Matthies war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.09.2016
- MitgliedBenno Moser beantragte die Eingliederung in die Reichskammer der Bildenden Künste, bei der er als politisch und charakterlich einwandfrei eingeschätzt wurde. (1943)16.03.2017
- Verweist aufOswald Neufert meldete 1936 eine Firma als Kunstverleger und Kunsthändler an, die er 1937 zurückzog. Ihm war es nicht gelungen, das nötige Anfangskapital zu beschaffen und den erhofften Erfolg im Kunsthandel zu erlangen.16.03.2017
- MitgliedHeinrich Peters war Mitglied der Reichskammer.Peters, Heinrich09.2016
- MitgliedWalter Pirschel war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste und für diese als Sachverständiger tätig.Pirschel, Walter09.2016
- MitgliedEduard Plietzsch war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.25.03.2010
- MitgliedRudolf Preuss war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste (Mitglieds-Nr. 3326).16.03.2017
- MitgliedOtto Roloff war seit 1935 Mitglied und 1944 im offiziellen Amt als Sachbearbeiter der Sachgruppen Maler, Graphiker und Bildhauer tätig.16.03.2017
- MitgliedHertha Schöne stellte einen Mitgliedsantrag um Aufnahme. (16.06.1937)2013
- MitgliedRudolf Schrey war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.31.05.2016
- MitgliedEvelyn Herta Schwerdtfeger war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.09.2016
- MitgliedHarald Schwerdtfeger war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.09.2016
- MitgliedRudolf Sobczyk war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste.09.2016
- MitgliedAlfred Sohn-Rethel war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste (Mitglieds-Nr. M735). Er stand unter Beobachtung, da er auch nach der Trennung noch Kontakt zu seiner jüdischen (Ex-)Frau Anna Julie Sohn-Rethel hatte und vermutet wurde, dass ein getarntes Familienleben weiterbesteht. Eine Entlassung erfolgte jedoch nicht.16.03.2017
- MitgliedDer Tübinger Kunst- und Altertumsverein wurde in die Reichskammer der Bildenden Kpnste aufgenommen. (um 1935)13.07.2018
- MitgliedMario Uzielli war Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste und wurde 1935 als ein sogenannter „Halbjude“, verheiratet mit einer Jüdin, aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen.31.05.2016
- GeschäftsbeziehungEnger Austausch mit Adolf Weinmüller.06.2011
- Berufliche BeziehungErhalt einer Antwort auf Rundschreiben vom Antiquitätenhändler Hans Wolff, der eine Räumung seines Lagers innerhalb von vier Wochen als logistisch nicht umsetzbar sah. Außerdem sah er in dieser Anordnung einen Schaden für das gesamtdeutsche Antiquariatswesen.06.2011
- MitarbeiterHeinz Merten begutachtete spätestens ab 1942 als von der Reichskammer der bildenden Künste eingesetzter Sachverständiger die vom Oberfinanzpräsidenten Hessen in Darmstadt beschlagnahmten und zur „Verwertung“ bestimmten Kunstgegenstände.28.05.2019
- BetroffenerVerfügung des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste vom 24.08.1935 über den Ausschluss Paul Glasers aus der Fachgruppe Kunstverleger- und -händler.31.03.2017
Ereignisse
- BeteiligterSchloss die Ausstellung Franz Marc kurz nach ihrer Eröffnung im September 1936.Projektbericht22.04.2015
- Verfasser/inVerabschiedung des Gesetzes über das Versteigerergewerbe durch die Reichskammer der Bildenden Künste.06.2011
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
- Projektbezug
- Projektbezug
Archivalien
- Wird angeführt in30.06.2016
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in
Literatur & digitale Angebote
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